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Felsengarten Sanspareil – Gespaltener Fels (Deutschland)

 

SehenswürdigkeitDatum
Morgenländischer Bau
Gespaltener Fels2021
Fels der Liebe und Pansitz2021
Belvedere2021
Grotte der Calypso und Ruinentheater2021
Burg Zwernitz
Eiskeller
Hühnerloch
Küchenbau
Regenschirm2021
Grüner Tisch2021
Dianengrotte
Vulkanshöhle
Kalypsogrotte
Sibyllengrotte2021
Aeolusgrotte
Zschokke-Felsen
Goller-Felsen

 

Morgenländischer Bau

Die kleinen Kuppeldächer des ab 1745 errichteten Morgenländischen Baus waren schon nach wenigen Jahren undicht und wurden durch die heutige Dachform ersetzt. 1838 wurden die beiden kleinen Häuser, die Unterkünfte des markgrafenpaares, „auf Abbruch“ verkauft. Das aufwändig gestaltete Parterre wurde noch im 18. Jahrhundert vereinfacht und schließlich ganz aufgegeben. Lediglich eine Bodenvertiefung hat sich erhalten. Erst 1987 wurde das Parterre in vereinfachter Form rekonstruiert.

 


Gespaltener Fels

Im literarischen Programm Sanspareils, der Telemachie, stellt der gespaltene Fels die Klippe dar, von welcher Mentor den Telemach stürzt, um der Insel der Göttin Calypso zu entkommen. Die beiden erreichen dann schwimmend ein vorbeifahrendes Schiff. In der Reisebeschreibungen des 18. und 19. Jahrhunderts ist es immer wieder zu Fehlbenennungen der einzelnen Grotten gekommen. Dies ist auch bei J.G. Köppels Bildband zu Sanspareil der Fall. Während er als Bildunterschrift „Grotte der Calypso zu Sanspareil“ angibt, benennt er den Stich im Text richtig mit „gespaltener Fels“.

 


Fels der Liebe und Pansitz

Es ist unklar, auf welche Begebenheit die Bezeichnung Fels der Liebe zurückgeht. Der Name Pansitz weist auf den griechischen Wald- und Weidegott Pan hin. vermutlich wurde der Felsvorsprung erst im 19. Jahrhundert nach dieser gehörnten Gottheit benannt. Rings um den Felsen der Liebe, am Belvederefelsen sowie am Aeolusfelsen waren viele Wege als Bodengänge ausgeführt. Diese Bodengänge wiesen die Besonderheit auf, dass sie einige Meter geradlinig geführt waren, um dann in einem Knick die Richtung zu wechseln.

 


Belvedere

Belvedere – schöne Aussicht – wurde der Fels und das aus drei zusammengefügten Häuschen bestehende Gebäude genannt. Reste der Grundmauern des im Jahr 1835 „auf Abbruch“ versteigerten Belvederegebäudes konnten im Herbst 2002 im Rahmen einer Ausgrabung freigelegt werden. Nach Wiederherstellung des ursprünglichen Geländeniveaus wurde der ehemalige Gebäudegrundriss am Originalstandort mit Kalksteinpflaster markiert. Die beiden Anbauten mit dem kreisförmigen Grundriss ragten ursprünglich – von Balken gestützt – über den Felsrand hinaus und sind daher im Kupferstich von Johann Thomas Köppel nicht vollständig dargestellt.

 


Grotte der Calypso und Ruinentheater

Fenelon lässt in seinem Roman „Die Abenteuer des Telemach“ den Sohn des Odysseus an der Insel der Königin Calypso stranden. Calypso wohnt dort in einer Grotte. Hier in Sanspareil bildet diese Grotte zugleich den übnerdachten Zuschauerraum des Ruinentheaters. Er ist wohl das eigentümlichste Bauwerk im Hain – eine Mischung aus Grotte und Ruine. Der Orchestergraben, die Kulissenbögen und die Rückwand sind aus Bruchsteinen gemauert, während ein ähnliches Bauwerk in der Eremitage St. Johannis aus behauenen Mauersteinen errichtet wurde.