Seewand-Klettersteig

 

Der Seewand-Klettersteig am südlichen Ende des Hallstätter Sees in Oberösterreich wird als einer der schwierigsten, steilsten, längsten und ausgesetztesten Klettersteige Österreichs und sogar Europas beschrieben. Manche halten ihn für die „Martinswand des Salzkammerguts“. Dieser Ruf mit samt seinen Warntafeln am Einstieg sind im Vorfeld ein wenig beängstigend, allerdings ist der Eindruck nach der Begehung ein anderer.

Den Ruf über den Steig kann ich nicht bestätigen. Die angegebene Schwierigkeit D/E halte ich ebenfalls für überzogen, ein C für einige Stellen wäre eher angemessen. Vielleicht möchte man durch die Warnungen unerfahrene Klettersteig-Geher abschrecken, denn der Steig ist relativ lang und wenn die Kräfte ausgehen, ist es nicht so einfach, Begeher aus der Wand zu bergen.

Der Seewand-Klettersteig führt zum Gipfel des Außer Schönbichl, 1.785 m, einen Berg im Dachsteingebirge, den man nicht unbedingt kennen muss, denn er ist recht unbedeutend, wäre da nicht diese eindrucksvolle, 750 Hm hohe Felswand, durch die der Klettersteig führt. Wunderschön ist die stetige Aussicht hinunter zum See. Durch die Nordwandlage ist es in der Wand recht kühl, so ist er auch ideal für warme Sommertage. Unsere Begehung war Ende Mai und der Steig unproblematisch zu begehen, lediglich beim Abstieg waren noch vereinzelte Schneefelder zu queren.

Start der Tour ist am Kesselparkplatz zwischen Obertraun und Hallstatt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite beginnt der rot markierte Weg zum Einstieg auf 920 m. Dieser ist nach einer Stunde erreicht. Der Seewand-Klettersteig ist untergliedert in verschiedene Passagen mit den Namen „Doppel-Überhang“, „Die Rampe“, „Seit 1881“, „Fledermaus Biwak“, „Am Igel“, „Putz Band“ und zum Schluss „100 m-Wand“. Laut Beschreibung soll die Schlüsselstelle zu Beginn der „100 m-Wand“ liegen, allerdings sind uns hier keine besonderen Schwierigkeiten aufgefallen. Auch den Rat, Reibungskletterschuhe mitzunehmen, halte ich für übertrieben.

Für die Begehung sollte man genügend Zeit einplanen, denn nach dem einstündigen Zustieg und den etwas 3,5 Stunden in der Wand folgt noch ein langer Weg hinunter – 1 Stunde auf blau/rot markiertem Weg zur Gjaidalm und von dort noch einmal ca. 3 Stunden hinunter nach Obertraun, also komplett 8,5 Stunden. Alternativ kann man auch mit der Bahn vom Krippenstein hinabfahren (letzte Talfahrt um 17 Uhr), was aber keine große Zeitverbesserung darstellt.

Von der Gjaidalm führt der Talweg links an der Bahnstation vorbei, dann auf einem markierten Wanderweg links der Skipiste (Straße) hinab in die nach unten führende Schlucht Richtung Obertraun. Bei Krippenbrunn mündet der Wanderweg wieder auf der Piste und führt dann teils auf der Piste, teils rechts davon unangenehm steil auf Schotter hinab bis zur Abzweigung Richtung Winkel. Von nun an verläuft der Weg lieblich durch den Wald bis hinunter zur Verbindungsstraße Hallstatt – Obertraun. Auf dem Fussweg nun nach links, der Straße folgend bis zu unserem Kesselparkplatz.

 

Klettersteig/Höhenweg: Seewand-Klettersteig

Land:Österreich

Gebirgsgruppe:Dachstein-Gebirge (AVE 14)

Talort: Kesselparkplatz bei Hallstatt, 0.511 m

GPS: 

Fakten:

Abschnitte:

  • Einstieg
  • Doppel-Überhang
  • Die Rampe
  • Seit 1881
  • Fledermaus Biwak
  • Am Igel
  • Putz Band
  • 100 m Wand

Schwierigkeiten/Anforderungen: D/E (offiziell), eher C/D

Höhenmeter: 0.750 Hm

Ausgangspunkt:

Gipfelziel(e): 

Endpunkt: Außer Schönbichl, 1.785 m

Gesamtdauer: 8,5 Std., davon 3.5 – 4.5  Std. für den Steig

Beste Jahreszeit: 

Charakter/Besonderheiten: 

Errichtung: durch Heli Putz und Gerhard Gangl

Hütten/Einkehrmöglichkeiten: Gjaidalm

Sonstiges: Klettersteig mit unangebrachtem Ruf als extrem schwer

Ausrüstung:

Kinder: nicht für Anfänger und Kinder geeignet

Zustieg: 

Route/Steig:

Abstieg: